Mittellauf Stör / EU-WRRL
Mitglied im DHSV Südwestholstein
Das Leitbild der im Dezember 2000 in Kraft getretenen EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) ist der „gute Zustand” der Gewässer. Für die Umsetzung dieses Ziels wurden in Schleswig-Holstein 34 Bearbeitungsgebietsverbände gegründet, deren Zusammensetzung sich nach den Flusseinzugsgebieten richtet.
Der Bearbeitungsgebietsverband „Mittellauf Stör” (BG Nr. 16) hat seinen Sitz in der Geschäftsstelle des Deich- und Hauptsielverbandes Südwestholstein in Hohenlockstedt.
Das überwiegend im Kreis Steinburg gelegene Bearbeitungsgebiet „Mittellauf Stör” umfasst das nordöstliche Einzugsgebiet der Stör von Kellinghusen bis Bekmünde. Die Gesamtgröße des Bearbeitungsgebietes betrug ursprünglich rund 42.000 ha.
2017 sind die Stadt Kellinghusen und vier Wasser- und Bodenverbände (Wapelfelder Au, Obere Buckener Au, Besdorfer Bach und Padenstedt) als neue Mitglieder in den Bearbeitungsgebietsverband aufgenommen worden. Ihre Mitgliedschaft in benachbarten Bearbeitungsgebietsverbänden bleibt davon unberührt.
Der Bearbeitungsgebietsverband „Mittellauf Stör” setzt sich aus folgenden Einzelverbänden zusammen:
Größe in Hektar | |
Wasserverband Bekau | 14.834 |
Deich- und Sielverband Rantzau | 7.024 |
Deich- und Sielverband Mühlenbarbek | 4.770 |
Sielverband Breitenberg | 1.822 |
Sielverband Kronsmoor | 1.230 |
Wasser- und Bodenverband Hörner Au | 7.800 |
Sielverband Heiligenstedten | 1.050 |
Deich- und Sielverband Münsterdorf | 450 |
Sielverband Julianka | 590 |
Deich- und Sielverband Überstör | 880 |
Deich- und Sielverband Grönhude | 268 |
Stadt Itzehoe (ohne Verband) | 906 |
Stadt Kellinghusen | 1.881 |
Wasser- und Bodenverband Wapelfelder Au | 1.950 |
Wasser- und Bodenverband Obere Buckener Au | 3.236 |
Wasser- und Bodenverband Besdorfer Bach | 2.115 |
Wasser- und Bodenverband Padenstedt | 1.950 |
sonstige Flächen ohne Verbandszuordnung | 55 |
Summe | 52.756 |
Die Fließgewässerstrecke der Mitgliedsverbände bis 2017 beträgt zusammen ca. 790 km. Neben der Bekau zählen unter anderem die Mühlenau, Rantzau, Mühlenbarbeker Au und die Hörner Au zu den Hauptgewässern. Das Bearbeitungsgebiet ist überwiegend durch sand- und kiesgeprägte Fließgewässer gekennzeichnet, jedoch sind auch Niederungsgewässer sowie schlickgeprägte Bäche zu finden. Die aus den Geestrücken gespeisten Gewässer haben einen Höhenunterschied von maximal 30 m zu überwinden. Jeder Einzelverband des Bearbeitungsgebietes (bis auf die 2017 hinzugekommenen) betreibt ein oder mehrere Schöpfwerke, damit die Flächen landwirtschaftlich genutzt werden können.
Neben den oben genannten Hauptgewässern zählen unter anderem Mühlenbach, Rolloher Bek, Forellenbach, Störbek und Große Wettern zu den Gewässern, die ein Einzugsgebiet von mehr als 10 km² haben.
Sandgeprägte Gewässer mit relativ natürlichen morphologischen und faunistischen Strukturen sind im Bearbeitungsgebiet in einzelnen Quellläufen des Schlotfelder Grabens und der Rantzau zu finden. Die Bekau und die Mühlenau besitzen in der Kategorie der kiesgeprägten Gewässer in wenigen Abschnitten eine natürliche Gewässerstruktur, jedoch entspricht hier die faunistische Besiedlung nicht einem natürlichen Zustand.
Ohne Regenerationsmaßnahmen werden die Fließgewässer im Bearbeitungsgebiet das von der EU-WRRL angestrebte Ziel, den „guten ökologischen Zustand”, nicht erreichen.
Die örtliche Mitwirkung bei der Erarbeitung der fachlichen Inhalte wird durch eine Arbeitsgruppe gewährleistet, die sich aus je einem Vertreter oder einer Vertreterin verschiedener Verbände und Behörden zusammensetzt. Hinzu kommen ein Betreuer des Teilprojektes aus dem Umwelt- und Landwirtschaftsministerium und ein Geschäftsführer der Arbeitsgruppe, die beide nicht stimmberechtigt sind.
Die Arbeitsgruppe tagt je nach Erfordernis und wird über die laufenden Umsetzungsschritte des Ministeriums sowie der Wasser- und Bodenverbände informiert. Sie unterstützt maßgeblich den Ausweisungsprozess sowie das Berichtswesen für die Wasserkörper im Verbandsgebiet, berät vorrangig Vorschläge der Wasser- und Bodenverbände zur naturnahen Entwicklung der Gewässer und gibt ihr Votum über die Eignung der Maßnahmen zum Erreichen der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie und deren Realisierbarkeit ab.
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
Hans-Heinrich Gloy | Verbandsvorsteher Bearbeitungsgebietsverband Mittellauf Stör (Vorsitzender der AG) |
Annett Voth | LKN Betriebsstätte Itzehoe / Teilprojektleitung |
Uwe Henrichsen | WSA Hamburg |
Marco Fels | Bauernverband |
Kilian Lauff | Fischereiverband |
Bernd Tiedemann | Vertreter der Städte und Gemeinden |
n.n. | Landesnaturschutzverband |
Hans Ewers | NABU Schleswig-Holstein |
Stefan Witt | Wasser- und Bodenverbände |
n.n. | Kreis Steinburg |